Band 1

Inhaltsverzeichnis & Abstracts

„Willkommen bei Wikipedia“

Eine Enzyklopädie mit politischer Schlagseite

Wikipedia ist mitnichten eine neutrale Plattform, auf der nur Wissen ohne dahinterliegende Absichten gesammelt würde. In weltanschaulich umstrittenen Themen findet ein Kampf um die Deutungshoheit statt, dabei setzt sich die zahlenmäßig stärkere und in ihrem Vorgehen aggressivere Meinungsgruppe durch, die seit Jahrzehnten dominierende politische Linke. Ziel ist die geistige Beeinflussung und die Erzeugung spezifischer Reaktionen, sei es im politischen Wahlverhalten oder der sozialen Interaktion. Systematisch werden entgegenstehende Positionen deut-lich negativer dargestellt als linke und deren Vertreter. Der Kategorisierung von Personen auf der einen Seite steht die gewollte politische Verunklärung auf der anderen Seite gegenüber. Gegenstimmen bei sogenannten „umstrittenen“ Positionen werden ausführlich zitiert, bei nicht als „umstritten“ markierten Themen dafür weggelassen, negative Informationen werden gesammelt, entlastende verschwiegen – eine subtile Manipulation der Leser.

Dr. phil. Claus Wolfschlag: 1966 in Nordhessen geboren, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Frankfurt am Main und Bonn. Seit Anfang der 1990er-Jahre ist er als freier Journalist und Autor tätig. Er ist Autor, Mitautor und Herausgeber zahlreicher Bücher zu unterschiedlichen Themen, unter anderem zum Wider­stand in der NS-Zeit, zu Linksradikalismus, Film und Kunst.

https://clauswolfschlag.wordpress.com/

Im grünen Bereich ist jeder Einspruch zwecklos

Wenn es um Ökologie geht, herrscht in der deutschsprachigen Wikipedia die heilige Einfalt. So hat der Autor mit dem Pseudonym Andol die Einträge zu „Energiewende“, „Einspeisevergütung“ oder „Klimaleugner“ faktisch im Alleingang verfasst und damit in der Enzyklopädie, welche im Onlinebereich faktisch ein Monopol innehat, die Deutungshoheit zu diesen hochkontroversen Themen an sich gerissen. Widerspruch duldet der Vollzeitwikipedianer nicht, kritische Einwände merzt er mit dem Furor des Bekehrten systematisch aus. Wer aber ist nun Andol? Kaum verwunderlich: der Klimaaktivist und grüne Lokalpolitiker Andreas Lieb. Bezahlt jemand den Mann dafür, dass er seit Jahren Tag für Tag vor der Kiste brütet und schon über 20 000 Wikipedia-Einträge verfasst hat?

Alex Baur arbeitet seit 2005 als Redakteur für die Weltwoche, er lebt in Zürich und in Lima. Vorher schrieb er als Autor, Reporter und Korrespondent für die Neue Zürcher Zeitung, Das Magazin (Tages-Anzeiger), Stern und Geo. Unter anderem wurde er mit dem Alstom Journalistenpreis (2004), der „Goldenen Feder“ des Schweizerischen Anwaltsverbands (2005) sowie mit dem Züricher Journalistenpreis (2014) ausgezeichnet. Baur ist auch Autor mehrerer Sachbücher: Störfall im Sozialamt, Elster Verlag, Zürich 2011; Der Fluch des Guten, Münster Verlag, Basel 2019).

https://www.weltwoche.ch/

»Happy Darwin Day!« Zensor des Jahres ist Wikipedia

Über den international renommierten deutschen Paläontologen Günter Bechly gab es seit 2012 einen Eintrag in der englischen Wikipedia, ohne dass deren Daseinsberechtigung je infrage gestellt worden wäre. Nachdem sich Bechly aber zunehmend als Kritiker der modernen Evolutionstheorie und Verfechter von Intelligent Design in der Öffentlichkeit engagierte, wurde seine Seite im Herbst 2017 plötzlich zur Löschung markiert und nach kurzer Diskussion tatsächlich entfernt. Als Vorwand dienten angeblich nicht erfüllte Relevanzkriterien und zu wenig unabhängige Quellen, obwohl beides hinreichend vorhanden ist. Einer der Hauptaktivisten nutzte als Administrator ein Wikipedia-Editorenforum für Grenzwissenschaften, um dort Stimmen für die Löschung zu rekrutieren. Als dies gelang, hatte es internationale Presseschlagzeilen zur Folge, die Löschung wurde als Zensur einer missliebigen Person durch weltanschauliche Seilschaften in der Wikipedia angeprangert. Dennoch wurde die Seite in der englischen Version des Onlinelexikons nicht wiederhergestellt.

Dr. rer. nat. Günter Bechly: deutscher Entomologe und Paläontologe. Er promovierte an der Universität Tübingen und arbeitete von 1999-2016 als Kurator für Bernstein und fossile In­sekten am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart. Derzeit ist er leitender Wissen­schaftler am Biologic Institute in Redmond (Washington). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen.

https://www.bechly.at/

Wikipedia-Verbot an der TU Dortmund

Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten mit Wikipedia-Zitaten sind von Walter Krämer als Gutachter an der TU Dortmund nicht erlaubt. Nötigenfalls ist die Arbeit umzuschreiben und nochmals einzureichen. Primärer Grund: die oft fehlende und zuweilen unterirdische wissenschaftliche Qualität von Beiträgen, die statistische Themen aus dem Kompetenzbereich von Krämer behandeln, hinzu kommt die eher ideologie- als faktengesteuerte Präsentation von biografischen Informationen.

Prof. Dr. rer. oec. Walter Krämer: Sprecher eines DFG-Sonderforschungsbereichs an der TU Dortmund. Zuvor hatte er an der dortigen Fakultät Statistik den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialstatistik inne. Krämer ist Mitherausgeber mehrerer statistischer Fachzeitschriften und Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften sowie Träger zahlreicher Auszeichnungen und Preise. Sein Lexikon der populären Irrtümer (mit Götz Trenkler) wurde in 20 Sprachen übersetzt und weltweit über eine Million Mal verkauft.

Die Arbeit von Wiki-Watch

Wikimedia versucht das Europaparlament in der Debatte um das Leistungsschutzrecht zu beeinflussen. Das Gesetz wurde 2013 in Deutschland eingeführt, um Urheber von regelmäßigen Publikationen im Internet besser davor zu schützen, dass mit ihren Inhalten Werbeeinnahmen erzielt werden, an denen sie nicht beteiligt sind. Bis dato hält sich der Erfolg dieser Maßnahme jedoch in Grenzen. Eine Initiative der Europäischen Kommission will das Leistungsschutzrecht nun im Rahmen der Urheberrechtsharmonisierungsrichtlinie einführen. In der Debatte darüber sind zwei Lager erkennbar: Auf der einen Seite Zeitungsverlage mit großen Redaktionen, die ihr Geschäftsmodell bedroht sehen und Werbeeinnahmen, die durch das Ansehen ihrer redaktionellen Inhalte entstehen, möglichst wenig mit Google et al. teilen wollen, auf der anderen Seite sogenannte Netzaktivisten, Vertreter von Online-Communities und die Wikimedia Foundation als Trägerverein der Wikipedia, die um das freie Internet fürchten und darum, dass sie in Zukunft keine durch das Leistungsschutzrecht geschützten Inhalte mehr zitieren können. Ihre Kampagne arbeitet mit recht suggestiven Methoden, was durchaus üblich ist bei politischen Auseinandersetzungen. Aber: Warum verwirft Wikimedia damit bereitwillig das für die Wikipedia stets vorangetragene Banner der Neutralität?

Gunnar Melf Tobias HamannDiplom-Jurist, Mitarbeiter am Studien- und Forschungsschwerpunkt Medienrecht der Europa-Universität Viadrina, wo er auch studiert hat.

Rechtsschutzmöglichkeiten bei Wikipedia-Falscheinträgen

Wer kann auf Unterlassung verklagt werden, wenn man in der deutschsprachigen Wikipedia Unwahres oder Beleidigendes über sich liest, der deutsche Wikimedia-Verein oder die amerikanische Wikimedia-Foundation? Letztere ist auch für die deutschsprachigen Inhalte rechtlich verantwortlich. Ruft man ein deutsches Gericht an, wird die Klage oder die Einstweilige Verfügung zwar auf diplomatischem Weg in Amerika zugestellt, doch das ist ein langer Weg voller Unwägbarkeiten. Eine Sperrung mobbender User in der Wikipedia scheint effektiver zu sein. Denn deren Kommentare lassen sich durch die sogenannte IP-Adresse zurückverfolgen – zumindest wenn der Nutzer seine Spuren nicht verwischt. Dass der Gesetzgeber anonyme und pseudonyme Nachrichten bewusst und in Kenntnis des Missbrauchspotenzials zulässt, hat mit der überragenden Bedeutung der Informationsfreiheit für unser Gemeinwesen zu tun – die Folge allerdings sind Tausende von Mobbingopfern als „Kollateralschaden“ allein in der Wikipedia.

Dr. phil. Torsten Walter: geb. 1961, M.A., hat Jura, Politikwissenschaft und Germanistik in Freiburg/Br. und Berlin studiert. Er ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, zertifizierter betrieblicher Datenschutzbeauftragter (bitkom) und Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft Geistiges Eigentum & Medien“ im Deutschen Anwaltverein. Er verfügt über Hochschul-Lehrerfahrung an der medienakademie / Hochschule Mittwaida (FH), der MHMK – Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation und der Deutschen Pop. Als Fachautor hat er unter anderem am Ratgeber Onlinerecht (1998) mitgewirkt, einer der ersten verbraucherorientierten Veröffentlichungen zum Internetrecht.

https://medien-anwalt.de/

„Wir halten Wikipedia für das aktuell gefährlichste Phänomen im Internet“

Ehemalige Mitglieder von Wiki-Radar berichten von ihrer Tätigkeit in den Jahren 2014 bis 2017. Allein während dieser Zeit ist die Zahl der Wikipedia-Geschädigten, die sie beraten haben, in den dreistelligen Bereich gestiegen. Das Projekt entstand in Konsequenz der Vorgänge um Wiki-Watch sowie den Tod von Claus Fritzsche, einem Blogger im Bereich der Alternativmedizin, und angesichts der Attacken gegen Prof. Harald Walach, drei der bekannteren Wikipedia-, Psiram- und „Network“-Geschädigten. Wiki-Radar sei „eine der wenigen Gruppen“, welche durch „nicht alltägliche, aber immer legale Methoden einen Überblick (Einblick wäre zu hoch gegriffen) über die Interessengruppen, Personen und Strukturen gewinnen konnten, die Wikipedia … zu einer sozialen Waffe machen.“ Aus Sicherheitsgründen wurden die im Interview dokumentierten Fälle anonymisiert. 

Wiki-Radar: 2014 gegründet und inzwischen aufgelöst, war eine unabhängige Gruppe von Studenten der Europa-Universität Viadrina sowie Berliner Universitäten zur Dokumentation fragwürdiger Vorgänge bei Wikipedia, Psiram und im Bereich der Blog-Sphäre. Sie ermittelten Namen und Methoden der Rufschädigung, Täuschung und Angriffe durch Wikipedia und Psiram gegen Unternehmen, Gruppierungen und Personen des öffentlichen Lebens und leiteten ihre Ermittlungsergebnisse an Geschädigte, Justiz und Journalisten weiter.

Sozialer Mord – ein „Mord, den jeder begeht“? – Ein Schelmenstück in fünf Akten

Mit „sozialem Mord“ oder auch „Reputationsmord“ wird hier bezeichnet, wenn meist anonyme Akteure im Internet ein gewisses Aufregungsniveau um Themen und Personen erzeugen, was dann von den Mainstream-Medien aufgegriffen wird. Ist erst einmal vermeintliche Glaubwürdigkeit erzeugt, wird die Information – nicht selten von den gleichen Akteuren oder verbündeten Aktivisten – in die Wikipedia eingepflegt und erhält damit den Status eines „neutralen Sachverhalts“. Die soziale Konstruktion, manchmal sogar die gezielte Absicht, jemandem die Reputation zu zerstören, wird dabei übersehen, da kaum jemand über die Kompetenz verfügt, die Entstehung der „Tatsache“ zu recherchieren oder die Intention der Akteure aufzudecken. Aufgezeigt an der Fallgeschichte von Harald Walach selbst sowie des Internetaktivisten Claus Fritzsche, der durch eine solche Kampagne in den Tod getrieben wurde, illustrieren die dargestellten Prozesse, Mechanismen und Interessenlagen, wie ernst das Phänomen ist. Sollte nicht ein neuer Straftatbestand durch die Justiz eingeführt werden, eben „sozialer Mord“?

Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach: promoviert in klinischer Psychologie (Basel) und in Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung (Wien), habilitiert in Psychologie (Frei­burg). Er ist Professor an der Medizinischen Universität Poznan (Polen) und Gastprofessor für philosophische Grundlagen der Psychologie an der Universität Witten-Herdecke. Autor von mehr als 150 begutachteten Originalarbeiten, einigen Büchern (Secular Spirituality / Spirituali­tät, Weg mit den Pillen, Notitia Experimentalis Dei), zahlreichen Buchkapiteln und Heraus­geber der Reihe Neuroscience, Consciousness, Spirituality (Springer) und der Zeitschrift Complementary Medicine Research (Karger).

https://harald-walach.de/

Die selbsternannten Cyber-Scharfrichter Psiram, Ruhrbarone – und Wikipedia

Der Artikel verfolgt die Verflechtungen zwischen den drei größten Denunziationsseiten im deutschsprachigen Internet. Wikipedia als anerkanntes Nachschlagewerk erscheint dabei als das seriöse Flaggschiff. Von hier aus wird ein Blog, den man sonst kaum kennt, ständig zitiert: die Ruhrbarone. Über 500-mal bezieht sich Wikipedia im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien sowie im Mainstream missliebigen Meinungen und Strömungen darauf, kein anderer Blog wird so oft als Quelle benannt. Warum? Der Grund ist der personelle Nexus zwischen Wikipedia, den Ruhrbaronen und der berüchtigten Netzseite Psiram. Letztere zitiert ihrerseits die Ruhrbarone über 6000-mal als Quelle. Das Zitier-Pingpongspiel verschafft den Seiten Zugriffe und Google-Präsenz und führt nichts Böses ahnende Surfer innerhalb der Verleumdungsseiten im Kreis herum. Den Journalisten Claus Fritzsche hetzten die Machenschaften in den Freitod.

Niki Vogt: 1957 in der Voreifel geboren, studierte Rechtswissenschaften und Skandinavistik, Früh- und Vorgeschichte. Außerdem machte sie eine Grafiker- und Kalligraphie-Ausbildung. Sie war früh politisch engagiert, aber nie parteigebunden. Erste Gehversuche in Journalistik waren Schülerzeitungen und Unizeitungen, später schrieb sie als Ghostwriterin für andere Autoren, Vier Jahre war sie Chefredakteurin bei Quer-Denken.TV bis zur Erkrankung von Prof. Dr. Michael Vogt, wechselte dann zu dem neuen Portal dieUnbestechlichen.com und baut das Portal connectiv.events auf. Ihre Beiträge sind auf verschiedenen Webseiten veröffentlicht.

Die Gesinnungswächter der Wikipedia

Katrin McClean fragt nach: Was haben offene Diffamierungen in einem Lexikon zu suchen? So geschehen bei Personen des öffentlichen Lebens wie Peter Scholl-Latour, Gabriele Krone-Schmalz, Jürgen Todenhöfer oder Xavier Naidoo. Ist das noch Wikipedia oder schon Klatschpresse? Anhand des Films „Die dunkle Seite der Wikipedia“, der am Beispiel des Schweizer Historikers Daniele Ganser die Aushebelung der sogenannten „Schwarmintelligenz“ dokumentiert, zeichnet die Autorin verschiedene Formen des „digitalen Maskenballs“ nach und erkennt eine zunehmende ideologische Radikalisierung von Kritik. Wer aber sind die Gesinnungswächter der Wikipedia? Eine eindeutige Antwort darauf steht noch aus.

Katrin McClean: geb. Dorn, wuchs in der DDR auf, zog 1996 nach Berlin und lebt seit 2001 in Hamburg. Sie schreibt Erzählungen, Romane und Krimis für Erwachsene und Detektiv-Hörspiele für Kinder (Fünf Freunde) und leitet Kurse für Kreatives Schreiben. Seit 2015 veröffentlicht sie auch Beiträge für Telepolis, Free21 und Rubikon (Onlinemagazin).

www.katrinmcclean.de

Sockenpuppen und Infokrieger

Die Monopolenzyklopädie Wikipedia bezeichnet sich als „gemeinnützig“ und wirbt mit ihrer „Vertrauenswürdigkeit“ regelmäßig Spenden ein. Wer aber einen Blick hinter die Kulissen wirft, darf an beidem zweifeln. Das Onlinelexikon gewährt seinen Autoren Anonymität. In deren Schutz aber agieren radikale Netzwerke, die kein Interesse an Objektivität oder Neutralität haben, sondern ihre Privilegien als Sichter und Administratoren nutzen, um die Leser massiv zu manipulieren. Besonders in politischen Fragen erweist sich Wikipedia als in hohem Grade einseitig, häufig geradezu als verleumderisch. Von Denunziation Betroffene aber können aufgrund der verschachtelten Organisation des Imperiums kaum Rechtsmittel gegen die Urheber einlegen. Und Versuche, Falschdarstellungen in den Artikeln richtigzustellen, werden von den Editiermachthabern systematisch unterbunden. Markus Fiedler und Frank Michael Speer haben in ihrer Film-Dokumentation „Die dunkle Seite der Wikipedia“ das Ausmaß des Missbrauchs einer an sich guten Idee anhand ausgewählter Beispiele akribisch rekonstruiert und einige der Hauptakteure enttarnt.

Lorenzo Ravagli: Studium der Philosophie und des Schauspiels in Basel und Dornach, 12 Jahre Theaterpädagoge, seit 1993 freier Publizist. Herausgeber des Jahrbuchs für anthroposo­phische Kritik (1993-2005). Seit 2005 Mitarbeit in der Redaktion der Zeitschrift Erziehungskunst. Publikationen (u. a.): Meditationsphilosophie, Unter Hammer und Hakenkreuz – Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie, Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling – Ein Schlüssel zu Harry Potter, Zanders Erzählungen – Eine kritische Analyse des Werks ›Anthroposophie im 20. Jahrhundert‹, Rudolf Steiners Weg zu Christus.

www.anthroweb.info
https://anthroblog.anthroweb.info/
www.zander-zitiert.de

„Anschuldigungen bis hin zu Rufmordkampagnen und justiziablen Falschbehauptungen“

Markus Fiedler produzierte mit Frank-Michael Speer zwei Dokumentarfilme: „Die dunkle Seite der Wikipedia“ (2015) sowie „Zensur – die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien“ (2017), deren Rezeption werden in dem Interview thematisiert. Während die Mainstream-Medien kaum reagierten, gab es in den sogenannten „freien Medien“ starke Resonanz: Markus Fiedler zählte nach Erscheinen des ersten Films 38 Veröffentlichungen. Sogar vonseiten anonymer Wikipedia-Benutzer bekam er Glückwunschbekundungen, die Anzahl der E-Mails lag im dreistelligen Bereich. Dagegen wurde der Film in den Wikipedia-Diskussionen zum Personenartikel von Daniele Ganser diskreditiert. Fiedler erhielt zudem einen Eintrag bei Psiram, das seiner Einschätzung nach ausschließlich zu Rufmordzwecken und zur Verbreitung von Falschinformationen existiert. Auch auf die Filmreihe „Geschichten aus Wikihausen“ reagierten nur die alternativen Medien, z. B. die NachDenkSeiten oder Heise.de – Telepolis.

Markus Fiedler hat mit Frank-Michael Speer die Filme »Die dunkle Seite der Wikipedia« (2015) und »Zensur – die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien« (2017) produziert und gemeinsam mit Dirk Pohlmann die Filmreihe »Geschichten aus Wikihausen «. Darüber hinaus arbeitet er seit über 15 Jahren als Klavier- und Keyboardlehrer sowie als Musik- und Biologielehrer, vorwiegend an einer allgemeinbildenden Schule in Oldenburg. Er ist Biologe mit Hauptfächern Molekulargenetik und Mikrobiologie, Tonstudiobetreiber (www.fiedler-audio.de) und nicht zuletzt ein kritischer Beobachter der Wikipedia, das er als Scheinlexikon klassifiziert.

www.terzmagazin.de

Das Ende des Maskenballs – Das Landgericht Hamburg und die Enttarnung des Wikipedia-Desinformanten „Feliks“

Der Autor zeichnet ein Psychogramm des Spitzel- und Denunziantenwesens in der Wikipedia am Beispiel des Benutzers „Feliks“. Meist seien es Zeitgenossen, deren Lebensweg kaum glänzend genannt werden könne, darunter vor allem solche, die sich zurückgesetzt fühlten. Die deutsche Justiz half bislang beim Schutz der Denunzianten kräftig mit, indem festgestellt wurde, dass man Wikipedia in Deutschland nicht verklagen könne, weil die Organisation hier keinen rechtsverbindlichen Sitz hat. Bei solcher Rechtlosstellung ist es naheliegend, dass etliche Geschädigte auf die Idee verfielen, die anonymen Täter namentlich bloßzustellen, um sie endlich zu stoppen. Denn an sich ist die Autorenangabe wissenschaftlicher wie auch publizistischer Standard, zudem rechtsverbindlich im deutschen Verlags- und Presserecht und Kriterium bei der Qualitätskontrolle des Inhalts. Nun liegt ein richtungsweisendes Urteil des Landgerichts Hamburg vor, wonach die bürgerlichen Namen der Wikipedia-Autoren publiziert werden dürfen.

Dr. jur. Helmut Roewer: Nach dem Abitur Panzeroffizier, zuletzt Oberleutnant. Sodann Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen Rechtsanwalt und Promotion zum Dr. jur. über ein rechts­geschicht­liches Thema. Später Beamter im Sicherheitsbereich des Bundesinnenministerium in Bonn und Berlin, zuletzt Ministerialrat. Frühjahr 1994 bis Herbst 2000 Präsident einer Verfassungs­schutzbehörde. Nach der Versetzung in den einstweiligen Ruhestand freiberuflicher Schrift­steller. Letzte Buchveröffentlichungen: Unterwegs zur Weltherrschaft (Trilogie), Scidinge Hall, Zürich/Tübingen 2016-2018.

www.helmut-roewer.de

Kafkaeske Prozesse

Katrin McClean hatte bis zum Jahr 2014 einen kleinen Wikipedia-Eintrag. Dann engagierte sie sich angesichts der Entwicklungen im Nahen Osten und in der Ukraine sowie an den Grenzen zu Russland für eine friedliche Politik, hielt eine Handvoll Reden auf öffentlichen Kundgebungen und organisierte gemeinsam mit anderen Akteuren aus Empörung über die einseitige Ukraine-Berichterstattung des Spiegels zwei Protestdemos vor dem Hamburger Verlagsgebäude. Daraufhin widmete die Wikipedia die Hälfte ihres Eintrags dieser Episode, blähte ihr „neurechtes“ Gebaren auf und stellte sie an den Gesinnungspranger. Ihr erschien dies wie das Urteil, welches Franz Kafka am Anfang seines Buches „Der Prozess“ beschrieb: Wie Josef K. ist man sich keiner Schuld bewusst und zieht los, um das Urteil aus der Welt zu räumen. Dazu gehört auch, den Urheber herauszufinden. Josef K. verirrt sich dabei bekanntlich in einem schier unendlichen Labyrinth. Katrin McClean erkennt die Wikipedia als eine virtuelle Variante von Kafkas Albträumen.

Katrin McClean: geb. Dorn, wuchs in der DDR auf, zog 1996 nach Berlin und lebt seit 2001 in Hamburg. Sie schreibt Erzählungen, Romane und Krimis für Erwachsene und Detektiv-Hörspiele für Kinder (Fünf Freunde) und leitet Kurse für Kreatives Schreiben. Seit 2015 veröffentlicht sie auch Beiträge für Telepolis, Free21 und Rubikon (Onlinemagazin).

www.katrinmcclean.de

Das Trojanische Pferd

Durch nichts ist dem seriösen Wissen seit Ende des 20. Jahrhunderts so geschadet worden wie durch Wikipedia. Der Autor wendet sich der Fragestellung des Geldverdienens und der Machtausübung zu. Dem Wikipedia-Spendenaufruf 2017 folgten laut Eigendarstellung in Deutschland 359 444 Personen, was 7,9 Mio. Euro einbrachte. Ein Jahr später lag das Spendeneinkommen bei 8,1 Mio. Euro, und im Jahr 2019 bei 8,7 Mio. Euro. Zudem stehen die Wikipedia-Autoren Ger¬hard Sattler alias Kopilot und Jörg Egerer alias Feliks im Fokus: Hier erfüllen Leute einen Kampfauftrag hinter der Maske der Anonymität, denunzieren und verunglimpfen. Wenn Demaskierung droht, beklagen sie ihre bedrohten Persönlichkeitsrechte. Doch ungezählte Geschädigte haben ein Recht zu erfahren, wer die anonymen Täter in der Wikipedia sind.

Dr. jur. Helmut Roewer: Nach dem Abitur Panzeroffizier, zuletzt Oberleutnant. Sodann Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen Rechtsanwalt und Promotion zum Dr. jur. über ein rechts­geschicht­liches Thema. Später Beamter im Sicherheitsbereich des Bundesinnenministerium in Bonn und Berlin, zuletzt Ministerialrat. Frühjahr 1994 bis Herbst 2000 Präsident einer Verfassungs­schutzbehörde. Nach der Versetzung in den einstweiligen Ruhestand freiberuflicher Schrift­steller. Letzte Buchveröffentlichungen: Unterwegs zur Weltherrschaft (Trilogie), Scidinge Hall, Zürich/Tübingen 2016-2018.

www.helmut-roewer.de

Digitaler Kapitalismus

Wikipedia hat Milliardenwert, der von der Wikimedia Foundation in den USA verwaltet wird und nur wenigen Nutznießern zugutekommt. Wer profitiert nun von dem weltweit betriebenen „Ehrenamtsprojekt“? Als Teil des sogenannten „Plattform-“ oder auch „Digitalen Kapitalismus“ ermöglicht Wikipedia Google, Facebook, Amazon etc. größte Gewinne und ist solcherart als parasitäres System anzusehen, das Millionen Menschen ausbeutet. Gleichwohl hat die „Wiki-Bewegung“ auch neue Geschäftsfelder eröffnet, etwa Wiki-Books als Verlagsmodell. Darüber hinaus wurde das Plagiieren von Wikipedia-Inhalten durch das Copy&Paste-Verfahren zum Problem nicht nur in Schule, Universität und Verlagswesen. Kann man vielleicht auch mit Fotolizenzen aus der Wikipedia Geld verdienen? Oder mit alternativen Wikis? Sicher nicht so viel wie Wikipedia-Gründer Jimmy Wales und die Wikimedia Foundation.

Dr. phil. Andreas Mäckler: Jg. 1958, lebt in der Nähe von München. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Was ist Kunst ..? 1080 Zitate geben 1080 Antworten (1987, ab dem Jahr 2000: 1460 Antworten auf die Frage: was ist Kunst?); Was ist Liebe ..? 1001 Zitate geben 1001 Antworten (1988; koreanische Ausgabe 1996, überarbeitete Neuausgabe 2005); Was ist der Mensch ..? 1111 Zitate geben 1111 Antworten (1989, mit Christiane Schäfers. Vorwort von Volker Sommer). 1998 schrieb Andreas Mäckler das Drehbuch zu dem Doku­mentarfilm Wissen ohne Ende: Brockhaus und Meyer – Vom Lexikon zu Multimedia (Deut­sche Welle TV). Andreas Mäckler hat sich auch als Spannungsautor von Krimi­nal­ro­manen sowie als Biograf einen Namen gemacht.

https://www.maeckler.com/

Kammerton A des transatlantischen Wahrheitsministeriums

In der Online-Enzyklopädie Wikipedia mit ihrer fragwürdigen Faktenpräsentation und Verwischung der Grenzen von Kommentar und Information spiegelt sich der Verfall der Wissenskultur in toto wider. An die Stelle der freien Wissensaushandlung tritt die Kontrolle der Inhalte und Artikelbeiträger durch ein intransparentes Netzwerk von Personen, die eine klare Agenda verfolgen, nämlich die propagandistische Unterstützung der kriegerischen Agenda der „westlichen Wertegemeinschaft“ gegen Staaten und Personen, die noch nicht von eben dieser Wertegemeinschaft vereinnahmt werden konnten. Erleichtert wird die diskrete Lobbyarbeit durch den Missbrauch der Anonymität bei den Administratoren. Es ist nicht damit getan, Wikipedia zu reformieren – auch das Bildungsniveau der gesamten Gesellschaft muss deutlich angehoben werden, um ein intellektuelles und ethisches Unterscheidungsvermögen zu schaffen.

Hermann Ploppa: Autor von Sachbüchern zu Themen der Zeitgeschichte und Politik. Er studierte Politik und Neuere Deutsche Literatur, arbeitete jahrelang für lokale Presseorgane, gründete ein nichtkommerzielles Lokalradio in Marburg. Werke (Auswahl): »Hitlers amerikanische Lehrer – Die Eliten der USA als Geburtshelfer des Nationalsozialismus«, »Bakterienstraße 51 – Ein vergnüglicher Anekdotenreigen«, »Die Macher hinter den Kulissen – wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern« und, 2019 erschienen, »Der Griff nach Eurasien: Die Hintergründe des ewigen Krieges gegen Russland«. 2016 übersetzte und veröffentlichte Ploppa das Buch von Tim Anderson »Der schmutzige Krieg gegen Syrien«. Zudem findet sich ein Beitrag von ihm in »Fassadendemokratie und Tiefer Staat: Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter« (2017). Weiterhin schreibt Ploppa Artikel für Onlinemagazine wie Telepolis, Rubikon und Cashkurs.

Stigmatisierungsplattform Wikipedia: Libertäre im Visier

Wikipedia als Waffe für den Rufmord am politischen Gegner? Dem Autor zufolge jedenfalls verunglimpfen Linke in der Wikipedia das libertäre und wertkonservative, die Regeln der politischen Korrektheit allerdings nicht immer ernstnehmende Magazin eigentümlich frei, indem sie es in die neurechte Ecke stecken. Die Kommunikationswissenschaftlerin Elisabeth Noelle-Neumann schrieb, dass wir Menschen durch die Empfindlichkeit unserer „sozialen Haut“ spüren, welche Meinungsäußerungen gesellschaftlich erwünscht sind und welche nicht. Wer keine persönlichen Nachteile erleiden möchte, wird gesellschaftlich nicht opportune Ansichten öffentlich nicht äußern, es sei denn, man hat eine ausgeprägt rebellische Ader. Das wiederum kann dazu führen, dass die Positionen den von den Diskurseliten definierten Korridor des Sagbaren immer mehr verlassen, bis sie ganz verschwinden. So funktioniert Noelle-Neumanns „Schweigespirale“, was die rot-grün-bunten Linken darin bestärkt, in der Wikipedia und anderswo Andersdenkende anonym und feige an den Pranger zu stellen.

Tomasz M. Froelich, 1988 in Hamburg geboren. Studium in Wien. Politikberater in Brüssel und Straßburg. 2012 erhielt er die Roland-Baader-Auszeichnung.

Wikipedia als Tummelplatz des geistigen Lumpenproletariats

 Zu wissenschaftlichen Begriffen und Sachverhalten, insbesondere politisch strittigen Themen äußern sich in der Wikipedia eine Vielzahl an Personen, die von der Sache wenig verstehen. Oft handelt es sich um Randexistenzen und Arbeitslose, die unter dem Deckmantel der Anonymität ausgewiesene Fachleute mobben und auf Lebenszeit aussperren. Nicht wenige der „zeitreichen“ Administratoren und Autoren vertreten kämpferisch eine ihrer eigenen sozialen Lage entsprechende Ideologie, die auf die Verneinung und Zerstörung der bürgerlichen Leistungsgesellschaft hinzielt. Wenn die Wikipedia aus diesem Schlammassel herauskommen will, dann sollte sie davon lernen, wie einst gute, gedruckte Enzyklopädien hergestellt wurden: mit bezahlten Fachleuten, die mit Beruf und Namen für ihr Fach stehen.

Dr. rer. nat. habil., Dr. phil. habil. Volkmar Weiss: geb. 1944, von 1990 bis 2007 Leiter der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig.

www.v-weiss.de

„Wikipedia-Opfer“ – ein neues Problem der Lexikografie?

Das antifeministische Spartenwiki WikiMANNia dokumentiert erhellende Rechercheergebnisse zu Wikipedia-Aktivisten und legt Strukturen sowie Handlungsmuster in der Diffamierung unliebsamer Polit- und Lebensanschauungen in dem Onlinelexikon offen. Der postulierte Neutralitätsanspruch wird infrage gestellt, ebenso die Leistungsfähigkeit der sogenannten „Schwarmintelligenz“, die in erschreckend vielen Fällen diesen Anspruch nicht erfüllen kann und dementsprechend auch keine Korrektivfunktion hat. Der stellvertretende Chefredakteur von WikiMANNia spricht hier über die Wiki-Immunity und wie seine eigene Redaktion damit umgeht. Wikipedia-Autoren, beispiels¬weise Andreas Kemper alias Schwarze Feder, diffamieren das Portal indes als „kriminell“ und „illegal“.

Werner: Mitarbeiter von WikiMANNia. „Ich habe einen Gesellenbrief in einem technischen Beruf und stamme aus einer bodenständigen Handwerkerfamilie. Zur Feminismuskritik kam ich durch meine Exfrau, die unser gemeinsames ungeborenes Kind töten ließ. Zur Wikipedia-Kritik kam ich durch den Einstieg bei WikiMANNia. Dabei ging es weniger um die Wikipedia selbst als um die Frage, was man aus den Erfahrungen der Wikipedia für die eigene Arbeit in WikiMANNia lernen kann, um vergleichbare Probleme zu vermeiden.“

http://wikimannia.org

Wie radikale Feministinnen in der Wikipedia Hass schüren

Nachdem zu Beginn des Beitrags der Maskulismus, der antisexistischen Männerrechtsbewegung, definiert wird, widmet sich der Artikel dem Thema, wie radikale Feministinnen die soziale Bewegung in der Wikipedia verzerrend darstellen und ihre Vertreter stigmatisieren. Durch eine Wikipedia-interne Klärung lasse sich dies indes nicht unterbinden, da viele der Mitarbeiter den Tätern ideologisch nahestehen und Sympathie bekunden. All dies führte zu einem Aufruf mehrerer Wissenschaftler, die Wikipedia einem Spendenboykott zu unterziehen. In der Gesamtsicht liefert der Beitrag ein Beispiel dafür, wie einzelne, von großem ideologischem Eifer beseelte Radikale die Grundregeln der Wikipedia ignorieren und deren vermeintlich „neutralen Standpunkt“ außer Kraft setzen. Die Wikipedia ist zur Plattform für politische Propaganda geworden.

Arne Hoffmann: geb. 1969, Wissenschaftsjournalist und Geschlechterforscher. Neben zahlreichen Artikeln veröffentlichte er über 50 Bücher mit Schwerpunkt Geschlechterbeziehungen. Durch Werke wie »Plädoyer für eine linke Männerpolitik« wurde er als Sprecher der antisexistischen Männerrechtsbewegung in Deutschland bekannt. Im Jahr 2019 gab Hoffmann den wissenschaftlichen Sammelband »Gleichberechtigung beginnt zu zweit« heraus. Das Blog Genderama betreibt er seit 2004.

https://genderama.blogspot.com

Wikipedia: Eine Lösung wird zum Problem – Warum wir Alternativprojekte brauchen

Der Artikel behandelt gut organisierte Gruppen, die zusammenarbeiten, um Wikipedia-Einträge zu manipulieren. Ihre Webseiten werden zitiert und ihr Hintergrund dargestellt. Eine gemeinsame Wurzel scheint die Pseudoskeptikerbewegung zu sein. Aktivitäten und Organisationsstrukturen werden ebenso analysiert wie ihre Verbindungen zu bestimmten Konzernen und Lobbygruppen. Schließlich widmet sich der Artikel möglichen Alternativen zur Wikipedia, vor allem wird das Portal „FreeWiki“ vorgestellt, das sich auf Themen spezialisiert, die die Hauptobjekte der Manipulation in der Wikipedia sind.

Jörg Wichmann: geb. 1958, studierte in Bonn Kulturwissenschaften, Philosophie und Psycho­logie (M.A.). Nach langem Engagement in der alternativen Kulturszene der 80-90er-Jahre – Buchhändler, Verleger, Autor, Netzwerker, Referent – lebt er jetzt mit Familie im Bergischen Land in der Nähe von Köln und betreibt dort eine homöopathische Praxis, hält Seminare und schreibt, u. a. den Blog „Homöopathie und die Welt“ (https://www.provings.info/blog1/). Um der Meinungs- und Faktenmanipulation in der Wikipedia etwas entgegenzusetzen, gründete er die Website FreeWiki.

https://www.freewiki.eu/

Problemfeld Personenartikel

Wikipedia hat die Jahrtausende alte Lexikografie in kaum einem Jahrzehnt revolutioniert: Nicht allein Experten, sondern alle sollen jetzt zur Sammlung des Weltwissens beitragen, die „Schwarmintelligenz“ werde für die Qualität der Artikel sorgen. De facto sind aber die Personenartikel voller Sach- und Formalfehler, und sie enthalten neben gezielt eingesetzten Falschinformationen allein in Deutschland Tausende Fälle von Mobbing und Diffamierung unliebsamer Personen des öffentlichen Lebens. Andreas Mäckler liefert eine minutiöse Dokumentation über Mobbing, Stalking und Falschinformation, den eigenen Personenartikel betreffend. Der Fall wurde schließlich vor dem Landgericht Augsburg sowie dem Oberlandesgericht Augsburg verhandelt. Mäcklers Resümee: Wessen professionelle Vita in der Wikipedia an die falschen Autoren gerät, kann sich gegen diffamierende Falschdarstellungen letztlich nicht wehren.

Dr. phil. Andreas Mäckler: Jg. 1958, lebt in der Nähe von München. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Was ist Kunst ..? 1080 Zitate geben 1080 Antworten (1987, ab dem Jahr 2000: 1460 Antworten auf die Frage: was ist Kunst?); Was ist Liebe ..? 1001 Zitate geben 1001 Antworten (1988; koreanische Ausgabe 1996, überarbeitete Neuausgabe 2005); Was ist der Mensch ..? 1111 Zitate geben 1111 Antworten (1989, mit Christiane Schäfers. Vorwort von Volker Sommer). 1998 schrieb Andreas Mäckler das Drehbuch zu dem Doku­mentarfilm Wissen ohne Ende: Brockhaus und Meyer – Vom Lexikon zu Multimedia (Deut­sche Welle TV). Andreas Mäckler hat sich auch als Spannungsautor von Krimi­nal­ro­manen sowie als Biograf einen Namen gemacht.

https://www.maeckler.com/

Ist der Ruf erst ruiniert

In der Diskussion zu ihrem Wikipedia-Personenartikel wurde Moderatorin Heather Anne De Lisle als „rechtsradikale, konservative Schlampe, die keine Gerichtsverhandlungen für Terroristen will und die Folter gut findet“, bezeichnet. Ihr Vater, der US-Moderator Rik De Lisle, schlug sich wochenlang mit einem Wikipedia-Autor herum, der ihn partout als „deutsch-amerikanischen Radiomoderator“ beschreiben wollte, obwohl De Lisle nie die deutsche Staatsbürgerschaft besaß. Und als die Moderatorin die Schreibweise ihres Namens in der Wikipedia korrigieren wollte – dort stand stets DeLisle, ohne Leerzeichen – wurde dies abgelehnt mit der Begründung, sie sei keine legitime Quelle. Wer dann?, fragte sie sich und forscht nach, warum man ihrem Wunsch nicht nachkam. Die Antwort von Wikipedia: Zusammengeschrieben bekäme der Name mehr Hits bei Google …

Heather Anne De Lisle: US-amerikanische TV- und Radio-Moderatorin, 1976 in Landstuhl geboren, Tochter des Hörfunkmoderators Rik De Lisle. Mit 15 Jahren moderierte sie für AFN Berlin. Studium an der University of Maryland und der SRT – School for Broadcast Tech­nology (heute: ARD-ZDF-Medienakademie) in Nürnberg. Ab 1995 für Deutsche Welle TV tätig, ab 2000 Berliner Auslands­korresponden­tin für ABC News Radio / New York. Sie war häufig Studiogast im Presseclub, im Internationalen Frühschoppen und dem Nach­rich­ten­kanal N24. Im Dezember 2011 erlitt sie einen Schlaganfall und ist seitdem berufsunfähig.

„... die an den unliebsamen Personen ihr Mütchen kühlen“

Nachdem die rechtsextreme Internetseite „kreuz.net“ David Berger schwer verunglimpfte, reagierten andere Seiten, die mehr dem linksradikalen Lager zuzuordnen sind, ähnlich diffamierend. Der Wikipedia-Artikel über ihn ist von beiden Seiten beeinflusst – vielleicht weil er nicht in die gängigen Schubladen passt, um ihn in seiner ambivalenten Persönlichkeit verdaubar zu präsentieren: schwul und konservativ, Katholik und Kritiker der Kirchenpolitik, habilitiert und zeigt seinen Oberkörper trotzdem nackt bei Facebook. Bergers Personenartikel enthält zudem zahlreiche Sachfehler, z. B. bezeichnet man ihn dort schlicht als „Akademiker“ – wohl um das aufwertend verstandene Wort „Professor“ zu vermeiden. Weiterhin ist es schlicht falsch, dass, wie es heißt, „die Partei Die Linke Strafanzeige gegen Berger wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ erstattet hätte. Dennoch reagierte Wikipedia nicht auf Bergers Beschwerde und beruft sich weiterhin auf den höchst umstrittenen Blog „Queer“, dem jedes journalistische Fachwissen und Ethos abgeht.

Dr. phil. Dr. theol. habil. David Berger: Jg. 1968, war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch Der heilige Schein über seine Arbeit im Vatikan als homosexueller Mann. Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Homomagazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2015 Blogger und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European). Seine Bibliographie wissenschaftlicher Schriften umfasst ca. 1.000 Titel.

https://philosophia-perennis.com/

Antisemitismus in der Wikipedia?

Wie geht Wikipedia mit Personen um, die sich als jüdisch zu erkennen geben oder von denen man annimmt, sie seien Juden? Kommt der Antisemitismus – ein seit Jahrtausenden allgegenwärtiges Phänomen – dort eher von rechts oder von links? Welche Mechanismen wurden erdacht, um antisemitische Tendenzen in der Wikipedia aufzuspüren, zu beseitigen und die Neutralität der Artikel zu gewährleisten? Und wie geht man um mit jüdischen Befindlichkeiten, nimmt man darauf Rücksicht? Oder missbraucht man sie gar als Spielfeld, um Judenhass ungezügelt und genussvoll ausleben zu dürfen, wogegen sich in der Wikipedia-Hierarchie „tiefer“ angesiedelte Benutzer nicht wehren können – trotz besserer Argumente? Der ehemalige Wikipedia-Autor Michael Kühntopf zog sich nach jahrelangem Streit aus dem absurden Theater zurück und gründete kurzerhand das Konkurrenzprojekt Jewiki, das er seit 2011 erfolgreich betreibt.

Dr. phil. Michael Kühntopf: geb. 1957 in Düsseldorf, studierter Religionswissenschaftler, lebt im Seeland im Kanton Bern als freier Schriftsteller und Publizist mit zwei Hauptthemen: die Schweiz und die jüdische Geschichte.

http://www.kuehntopf.ch/
https://www.jewiki.net/

Cybermobbing und institutionelle Meinungssteuerung

 

Auch im „vordigitalen Zeitalter“ gab es schon despektierliche Kommentare, Streitereien, Verdächtigungen, Diffamierungen und Falschbehauptungen – all das ist also nicht neu, bekommt aber heute durch die Reichweite des Internets eine völlig andere Qualität. Dadurch können unterschiedliche Gruppen und Personen divergierender Weltanschauungen miteinander in Kontakt treten, hier treffen „Welten“ aufeinander. Die sozialen Kontrollmechanismen versagen jedoch in der Anonymität des Internets. Als Hauptpunkte mit Streitpotenzial in der Wikipedia nennt Elias Erdmann politische Themen, etwa Agitationen gegen Migranten, gegen rechts, gegen links, gegen staatliche Gängelung, gegen die Russen, gegen den US-Imperialismus, gegen Verschwörungstheorien etc. Religiöse Themen richten sich gegen Moslems, gegen die Kirche, gegen Esoterik und wissenschaftliche Themen gegen die Schulmedizin, gegen Alternativmedizin, z. B. Homöopathie, gegen den „menschengemachten Klimawandel“, gegen Klimaskeptiker … Am Ende unterbreitet der Autor Lösungsvorschläge zur Verbesserung umstrittener Artikel.

Elias Erdmann: Jg. 1964, Informatiker, beschäftigt sich mit Manipulationsmechanismen. Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Symbolik in Märchen, Mythen und biblischen Texten. Zu diesem Thema hat er im Jahr 2007 das Buch Blicke in eine andere Wirklichkeit veröffentlicht.

Offener Brief an Jimmy Wales (2012)

Auf der Grundlage einer mehrmonatigen Analyse der deutschen Wikipedia weist der Offene Brief, den eine Reihe von Wissenschaftlern unterzeichnete, darauf hin, dass anonyme Radikale die Wikipedia dazu nutzen, die eigene Ideologie zu lexikalisieren und Fehlinformationen zu verbreiten. Diese Entwicklung wird durch mehrere, einander verstärkende Prozesse ermöglicht: das Fehlen eines kohärenten Sets von Kriterien, die gewährleisten, dass das ausgewählte Material auf seine Verlässlichkeit und Repräsentativität geprüft werden kann, eine hohe Selektivität der Einträge einschließlich Falschdarstellungen von Forschungserkenntnissen, die Unterdrückung relevanter Informationen, Attacken an der Grenze zu übler Nachrede sowie das Abschrecken fähiger Autoren durch hoch ideologisierte Editierschlachten. Die deutsche Wikipedia sei so zum Werkzeug politischer Propaganda geworden. Der Brief fordert Gründer Jimmy Wales dazu auf, nur namentlich erkennbare Autoren die Online-Enzyklopädie bearbeiten zu lassen, sodass jeder für seine Eingriffe auch Verantwortung tragen muss.

Michael Klein: geb. 1965, studierte Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Wissenschaftslehre an der Uni Mannheim, arbeitete als Journalist (spezialisiert als Gerichtsreporter), dann ab 2002 als wissenschaftlicher Berater (scientific consultant). Im Jahr 2007 ist er nach England ausgewandert, seit April 2011 betreibt er das Blog Kritische Wissenschaft – critical science.

https://sciencefiles.org

Arne Hoffmann: geb. 1969, Wissenschaftsjournalist und Geschlechterforscher. Neben zahlreichen Artikeln veröffentlichte er über 50 Bücher mit Schwerpunkt Geschlechterbeziehungen. Durch Werke wie »Plädoyer für eine linke Männerpolitik« wurde er als Sprecher der antisexistischen Männerrechtsbewegung in Deutschland bekannt. Im Jahr 2019 gab Hoffmann den wissenschaftlichen Sammelband »Gleichberechtigung beginnt zu zweit« heraus. Das Blog Genderama betreibt er seit 2004.

https://genderama.blogspot.com/