Jetzt ist Band 2 des Schwarzbuchs Wikipedia erschienen und ich bin froh, künftig nicht mehr dieses Thema abarbeiten zu müssen, das ich als widerwärtigstes in meiner bald 40-jährigen Tätigkeit als Herausgeber und Autor empfunden habe. Entsprechend wird es mit mir auch keinen dritten Band mehr geben, bestenfalls arbeite ich an einer fremdsprachigen Edition als Lizenzausgabe mit, falls ein gutes Angebot kommt.
Zentrales Thema dieses zweiten Bands ist die weltweite Ausbeutung des sogenannten „freien Wissens“ durch Wikimedia, und damit die Ausbeutung Hunderttausender, wenn nicht gar Millionen Autoren und Menschen weltweit. Zweifellos hat „Autorenmelken“, in der Verlagsbranche tradiertes Geschäftsmodell, durch Wikipedia eine neue Dimension erhalten. Doch selbst wenn seit rund zehn Jahren in Deutschland ein Mitarbeiterschwund in der Wikipedia konstatiert wird, den man durchaus als positives Zeichen begrüßen könnte, dass zunehmend mehr Menschen ihre Autorenleistung nicht mehr ausbeuten lassen wollen, geht man mit einer solchen Interpretation an der Realität vorbei: Dass die meisten Autoren längst – und durch KI (ChatGPT etc.) jetzt ohnehin – überflüssig geworden sind! Zur Gewinnmaximierung der wenigen Betreiber, die Wikipedia unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit und des Gutmenschentums international zum Milliardenunternehmen entwickelt haben und davon als kleine Clique partizipieren, braucht man viele „ehrenamtliche Mitarbeiter“ längst nicht mehr (auch wenn sie immer noch pro forma begrüßt werden, schließlich ist Ausbeutung ein lukratives Geschäftsfeld und Leute, die umsonst arbeiten, sind stets willkommen im Kapitalismus).
Nun gibt es immer noch viele Menschen, die das Online-Lexikon gut finden und Wikimedia Geld spenden in der Meinung, damit ein gemeinnütziges Projekt zu unterstützen. Diesen Leuten sei das Schwarzbuch Wikipedia 2 ans Herz gelegt, damit sie sich anhand aktueller Fakten, Zahlen und Daten über die weltweiten Geschäfte des Konzerns Wikimedia informieren, der mit einigen der großen Digitalkonzernen (Google, Amazon) lukrativ verbunden ist. Also spenden – wofür?
Doch lesen Sie selbst!
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